Österreichisches Landwirtschaftsmuseum

Das Österreichische Landwirtschaftsmuseum im Körnerbodentrakt und Gewölbekeller des Europaschlosses Leiben bietet eine faszinierende Reise durch die Geschichte der Landwirtschaft und technologischen Entwicklung im agrarischen Bereich sowie folgende Ausstellungen:

Traktorenausstellung
 
Im Keller, also im befahrbaren Bereich der Anlage, stehen mehr als 30 Traktoren von Leihgebern des Vereines HLTÖ. Sie dokumentieren die technische Entwicklung landwirtschaftlicher Schlepper von 1920 bis 1960. Alle Maschinen sind fahrbereit, viele auf Neuzustand restauriert. Die Traktoren werden bei Ausfahrten und Veranstaltungen auch auf der Straße präsentiert. Schau- und Infotafeln zeigen das wirtschaftliche und technische Umfeld zu den ausgestellten Maschinen.

Traktorausstellung

Erfolgsmodelle
 
Die erste und zweite Etage im Westtrakt des Schlosses beherbergt die Schau „Erfolgsmodelle“. Hier handelt es sich um eine Sammlung der aus Deutschland stammenden „Hohenheimer Modelle“. Einige dieser Modelle kamen auch in die k.u.k. Monarchie und lösten hier einige technische Entwicklungen aus. Viele der Modelle haben überlebt und waren lange Zeit auch im Schulbetrieb anzutreffen. In Leiben sind zwei Geschosse voll mit diesen Modellen. Damit beherbergt das Schloss die in Österreich größte Zusammenstellung solcher maßstabsgetreuen Nachbildungen historischer Feldgeräte.

 Erfolgsmodelle

Hilfe für die Besiegten
 
Auch im zweiten Geschoss beheimatet ist eine europaweit wohl einzigartige Sonderschau. Sie befasst sich mit der UNRRA-Hilfe und dem Marshallplan. Beide Aktionen halfen den europäischen Staaten und den USA selbst nach 1945 wieder wirtschaftlich auf die Beine zu kommen. Die Hilfe floss an 16 Staaten, auch an die USA und osteuropäische Länder. Die Idee des Marshallplanes ist auch heute noch aktuell. Dieses Schlagwort für ökonomische Aufbauhilfe findet sich regelmäßig in politischen Reden, die sich mit der Bewältigung großer Krisen nach kriegerischen, klimatischen oder gesundheitlichen Ereignissen beschäftigen. In Leiben kann der Besucher sehen, was es mit diesem Marshallplan auf sich hat und wer in Österreich davon alles profitierte.

Unrrahilfe

 

Ein „gewichtiges“ Museum im Museum 
 Maß, Zahl und Gewicht ordnen seit jeher die materiellen Erfahrungen des Menschen. Im Österreichischen Waagenmuseum in der 3. Etage wird die Sammlung, die das Ergebnis einer lebenslangen Leidenschaft von Eduard Sykora ist, präsentiert. Er hat aus 70 Ländern eine faszinierende Vielfalt an Waagen unterschiedlichster Bauart und Form zusammengetragen. Von Gleichgewichtswaagen bis hin zu Waagen mit Laufgewicht bietet die Ausstellung über 1.000 Exemplare, die einen unübertroffenen Überblick über die Vielfalt der Wiegetechnik bieten. Seit der im Jahr 2023 durchgeführten Neugestaltung mit dem Deutschen Landwirtschaftsmuseum bereichern auch wissenschaftliche Inputs zur Entwicklung des Messens und Wiegens die einzigartige Schau. Erfahren Sie die Geschichte, wie Österreich den Klafter verlor, und tauchen Sie ein in die faszinierende „Welt der Waagen".

Waagenausstellung

Waagenausstellung


Bodenbearbeitung
 
Die Ausstellung "Vom Spaten zum Motorpflug" in der 4. Etage des Körnerbodentraktes beginnt mit dem historischen Josephspflug und führt die Besucher durch die verschiedenen Arbeitsabläufe der Bodenbearbeitung bis hin zum Bestellen der Felder. In der Ausstellung wird die Bodenbeschaffenheit in Leiben anschaulich dargestellt und in den Zusammenhang mit den aktuellen Entwicklungen in der globalen Nahrungsmittelproduktion gestellt. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Weltacker, einem symbolischen Feld, das die Fläche repräsentiert, die benötigt wird, um die Weltbevölkerung zu ernähren. Die Ausstellung beleuchtet die Herausforderungen und Lösungsansätze für eine nachhaltige Landwirtschaft, einschließlich moderner Technologien und Automatisierung, um die steigende Nachfrage nach Nahrungsmitteln zu bewältigen und gleichzeitig die Umwelt zu schützen. Das kann ein Beitrag sein, die Urproduktion höher zu schätzen und der Landwirtschaft mehr Verständnis entgegenzubringen.

Vom Spaten zum Motorpflug

Sonderausstellung Waldwirtschaft

Man sieht, es steckt viel Geschichte und viel Wissen in einem Gebäude. Wer achtlos daran vorbeifährt („Eine Burg, aha. Nix besonderes, also weiter!“), der wird nie die 800 Jahre Baugeschichte, die vielen Aspekte der Historie des Schlosses und seines Umfeldes erfahren. Dazu kommt in Leiben die hohe Kompetenz für historische Landmaschinen, die es in Österreich nur auf ganz wenigen anderen Plätzen noch gibt. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, der Besuch des Traktoren-Oldtimertreffens jedes Jahr am Ostermontag ist für die in der Szene Aktiven ohnehin Pflicht, für alle anderen sehr zu empfehlen.

Museumsfolder